Predigt: Weinstock – lebendige Beziehung

Handout zur Predigt: Verbunden Bleiben

Eine Anleitung für eine lebendige, tägliche Beziehung zu Gott basierend auf Johannes 15, 1-11

Das Ziel dieser Predigt ist es, von einer rein religiösen Routine zu einer echten, organischen und kraftvollen Lebensgemeinschaft mit Jesus Christus zu finden. Das Bild vom Weinstock gibt uns dafür den Schlüssel.

1. Wer wir sind: Unsere neue Identität in Christus

Jesus definiert unsere Identität nicht über unsere Leistung, sondern über unsere Position.

  • Was bedeutet „wahrer Weinstock“?
    • Im Alten Testament war der Weinstock oft das Symbol für das Volk bzw. die Gemeinde  Israel, eine Geschichte, die oft vom Scheitern geprägt war. Jesus bezeichnet sich als den „wahren“ (alēthinós) Weinstock, was bedeutet, dass er das himmlische Original ist, die vollkommene Realität, die Gott immer beabsichtigt hat. Und somit auch sein Leib, seine Gemeinde.
    • Das bedeutet: Unsere Verbindung zu Gott wird nicht mehr durch nationale Zugehörigkeit gesichert, sondern allein durch die persönliche Verbindung mit Jesus.
  • Was bedeutet es, eine „Rebe“ zu sein?
    • Das griechische Wort
      klēma bezeichnet einen Zweig, der keine eigenständige Lebensfähigkeit besitzt. Seine gesamte Kraft kommt aus dem Weinstock.
    • Das bedeutet: Wir sind für unser geistliches Leben völlig von Jesus abhängig. Unsere Aufgabe ist es, verbunden zu bleiben, nicht, aus uns selbst stark zu sein.

2. Was wir tun: Die Kunst des aktiven „Bleibens“

Das Schlüsselwort der Predigt ist „Bleiben“ (ménō).

  • Was bedeutet „bleiben“?
    • Dieses Wort beschreibt keine passive Haltung, sondern eine aktive, bewusste und andauernde Gemeinschaftsbeziehung. Es ist eine willentliche Entscheidung, die Verbindung mit Jesus zu suchen und zu bewahren.
    • Das bedeutet: Ohne diese gepflegte Verbindung können wir nichts von ewigem Wert vollbringen („Ohne mich könnt ihr nichts tun“, V. 5).

3. Was Gott tut: Die Pflege des Weingärtners

Gott der Vater ist der aktive, liebevolle Weingärtner, der zwei Dinge tut, damit wir wachsen:

  • Gottes zwei Handlungen am Weinstock (V. 2):
    • REINIGEN (kathaírō): Bei Reben, die Frucht bringen, schneidet der Weingärtner alles Überflüssige weg, damit die Kraft in mehr Frucht geht. Dies ist ein Bild für Gottes liebevolle, wenn auch manchmal schmerzhafte Erziehung, die uns fruchtbarer machen will.
    • AUFHEBEN (airō): Eine mögliche Lesart für den Umgang mit fruchtlosen Reben. Anstatt sie sofort „wegzunehmen“, bedeutet
      airō oft „aufheben“. Ein Winzer hebt Reben, die im Schmutz liegen, hoch, damit sie eine neue Chance auf Frucht haben. Dies zeigt Gottes geduldige Liebe für die Schwachen.
  • Das Ziel: Frucht & Freude
    • Gottes Ziel für uns ist Frucht (karpós). Diese zeigt sich vor allem in einem Christus-ähnlichen Charakter, der „Frucht des Geistes“:
      Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.
    • Das ultimative Ergebnis ist nicht nur die Ehre Gottes, sondern auch unsere
      vollkommene Freude.

Praktische Wege, um verbunden zu bleiben

  • Den Tag mit Gott beginnen: Sprechen Sie ein Morgengebet und erkennen Sie bewusst Jesu Herrschaft an.
  • Kurze Gebets-Dialoge führen: Pflegen Sie den Kontakt zum Weinstock durch kurze Gebete während des Tages.
  • Regelmäßige Gebetsorte schaffen: Nutzen Sie Orte wie das Auto, einen Liegestuhl oder die Natur für bewusste Momente des Gebets.
  • Das Vaterunser beten.
  • Einmal am Tag Bibel lesen: Nutzen Sie einen Bibelleseplan oder eine App, um Jesu Worte in sich wohnen zu lassen.
  • Die Verbindung zu anderen „Reben“ pflegen: Suchen Sie aktiv die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen.
  • Lobpreis-Musik statt Radio hören: Fördern Sie eine Haltung der Anbetung und Dankbarkeit im Alltag.
  • Bei Entscheidungen immer Jesus miteinbeziehen: Leben Sie aktiv unter seiner Herrschaft und fragen Sie nach seinem Willen.
  • Am Abend Rückblick, Buße & Dank: Reflektieren Sie den Tag, bekennen Sie, was die Verbindung gestört hat, und danken Sie Gott.
  • Den Tag mit Gott beenden: Schließen Sie den Tag bewusst mit einem Abendgebet ab.

Verse zur Vertiefung & für den Lobpreis

  • Psalm 80, 15 & 18: Ein Gebet um Gottes Zuwendung.
  • Psalm 139, 23-24: Ein Gebet der Hingabe an Gottes reinigende Arbeit.
  • Psalm 104, 14-15: Ein Loblied für den Schöpfer, der Freude schenkt.

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